Außenklasse Nebringen

Vor diesem Hintergrund entstand seit dem Schuljahr 2002 / 2003  die Kooperation zwischen der Schule für Erziehungshilfe des Diasporahauses Bietenhausen und der GHS Gäufelden. Seit Beginn des Schuljahres 2003 / 2004 besteht an der Grund- und Hauptschule Gäufelden eine Außenklasse der Schule für Erziehungshilfe des Diasporahauses Bietenhausen.

Diese intensive Form der Kooperation ist längerfristig angelegt und wurde im Einvernehmen mit dem Amt für Schule und Bildung im Landkreis Böblingen sowie der Gemeinde Gäufelden entwickelt.

Rahmenbedingungen:

Die Grund- und Hauptschule Gäufelden besteht im Schuljahr 2009/2010 aus einer Grundschule mit 174 Schülerinnen und Schülern und einer Hauptschule mit  202 Schülerinnen und Schülern. Beide Schulen sind räumlich getrennt und haben eine gemeinsame Schulleitung. Grundlage dafür sind die Bildungspläne der Schule für Erziehungshilfe und der Grund- und Hauptschule. 

In der Außenklasse werden derzeit 12 Schüler (m/w) von zwei Lehrkräften mit insgesamt 1.5 Deputaten beschult. Die Außenklasse ist nicht als Klasse im eigentlichen Sinn organisiert. Die festgestellten E-Schüler verbleiben in ihren Klassen und werden von den Lehrern der Außenklasse ambulant und integrativ betreut. 

Die Angebote richten sich an Schüler/innen der Grundschule und der Hauptschule.

Neben den festgestellten Erziehungshilfeschüler/innen werden auch weitere Schüler/innen der GHS gefördert.

Voraussetzung für die Einrichtung einer Außenklasse ist die Feststellung einzelner Schüler/innen als: Schüler/innen der Schule für Erziehungshilfe, deren Lernort / Förderort  weiterhin die GHS Gäufelden ist.

Das Arbeitsfeld der Außenklasse basiert auf einer möglichst flexiblen Konzeption, die in enger Kooperation mit der Schulleitung und dem Kollegium der GHS Gäufelden abgestimmt wird.

Weitere Kooperationspartner sind das Waldhaus Hildrizhausen, der Verein für Jugendhilfe Böblingen und der sozialtherapeutische Verein Holzgerlingen.

Die Außenklasse hat ein eigenes Klassenzimmer im Gebäude der Hauptschule und der Grundschule.

Alle Ressourcen, Fachräume und Angebote der Regelschule können genutzt werden.

Kollegialer Austausch, Beratungen, Absprachen sowie Besprechungen mit Kooperationspartnern der Jugendhilfe finden möglichst zeitnah und regelmäßig statt.

Die Teilnahme an Konferenzen, pädagogischen Tagen, der regelmäßige Austausch mit den Schulleitern der GHS und der Erziehungshilfeschule sowie dem Jugendamt ist notwendiger Bestandteil der Arbeit.

Die kollegiale Absprache im Außenklasse – Team findet wöchentlich statt.

Die Teilnahme an einer Fallbesprechungsgruppe, der kollegiale Austausch mit den Kooperationslehrer/innen des Diasporahauses Bietenhausen und die Teilnahme an Fortbildungsangeboten unterstützen und sichern die fachliche Qualität der Arbeit.

Ziele:

  • Der Verbleib von Schülern an der GHS Gäufelden-Nebringen (m/w) soll gesichert werden
  • Lehrer und Lehrerin der Außenklasse arbeiten mit enger Einbindung in das Kollegium der GHS.
  • Kinder und Jugendliche anzunehmen und sie in ihrem teils widersprüchlichen Empfinden, Handeln und Verhalten ernst zu nehmen
  • sie gezielt im schulischen und alltagsbezogenen Lernen anzuleiten und zu unterrichten
  • sie in ihrer Selbstwahrnehmung und Selbstverantwortung zu stützen und zu stärken
  • ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln und zu fördern
  • ihre Bereitschaft und Fähigkeit für Verhaltensänderungen zu wecken

Arbeitsinhalte und Methoden

Ziele, Methoden und Inhalte sowie der Zeitrahmen der jeweiligen Einzelbetreuung oder Kleingruppenarbeit werden im regelmäßigen Austausch mit den entsprechenden Klassen- oder Fachlehrer/innen, sowie den Eltern und ggf. in Kooperation mit anderen unterstützenden Institutionen festgelegt und jeweils zeitnah angepasst.

Das Angebot ist vielfältig und orientiert sich an den unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schülern.

Arbeitsschwerpunkte dabei sind

  • der Unterricht und die Förderung der Teilnehmer/innen einer intensiv betreuten Kleingruppe (täglich zwei Stunden Unterricht)
  • die Einzelförderung von Schüler/innen (eine oder mehrere Stunden wöchentlich)
  • die Arbeit in Kleingruppen (eine oder mehrere Stunden wöchentlich)
  • der Austausch, die Beratung und Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Grund- und Hauptschule
  • der Austausch mit und die Beratung von Erziehenden und Eltern
  • die Betreuung der „Schulfirma“ – einem Projekt zur Förderung der beruflichen und sozialen Kompetenz in Kooperation mit dem Techniklehrer der Schule (seit dem Schuljahr 2004 / 2005)
  • die Mitarbeit im Rahmen des Ganztagesangebotes der Schule (Angebote für die Klassenstufen 5- 7 , Bewegungs- und Spielangebote, Sozialtraining )
  • die Kontaktherstellung und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen (Jugendamt, Jugend- und Familienberatung, Therapeuten, Jugendarbeit, Arbeitsamt und berufsbildende Schulen...)
  • die Teilnahme an Fallbesprechungen, Hilfeplan - Gesprächen, fachlichen Gremien
  • der regelmäßige Austausch mit beiden Trägervertretern ( örtlicher Schulträger und Diasporahaus ) zur Standortbestimmung der Arbeit und ihrer konzeptionellen Weiterentwicklung

Im methodischen Bereich kommen folgende Arbeitsformen zur Anwendung:

  • Unterrichtsbeobachtung
  • Team -Teaching
  • kollegiale Beratung
  • Formen der Gruppenpädagogik
  • Psychodrama
  • Gestaltpädagogik