Oase

Kinder, die neu an der sich auf dem gleichem Gelände befindenden Schule für Erziehungshilfe aufgenommen werden,  haben bei ihrer Aufnahme oftmals eine lange Misserfolgserfahrung mit entsprechender Verunsicherung und vielfältigen Störungsbildern mit der dazugehörigen Symptomatik. Diese bewirkt meist eine reduzierte Fähigkeit in Gruppen mit Gleichaltrigen zurechtzukommen, Situationen und Gefühle adäquat wahrnehmen zu können, aufmerksam sein und sich konzentrieren zu können.

Die Fähigkeit erfolgreich Kontakte und Beziehungen zu gestalten, sich ohne Eskalation streiten zu können, ist in vielen Fällen eingeschränkt durch die Vernachlässigungs- und Abwertungserfahrung, durch Ängste, fehlendes Vertrauen und ein geringes Selbstwertgefühl.

In der OASE soll/sollen auf der Basis der Erfahrung von Wertschätzung und Vertrauen

• an der Stabilisierung des Kindes gearbeitet werden
• ein sicherer Ort mit Verlässlichkeit und berechenbaren Strukturen den nötigen Halt, Schutz und Sicherheit bieten
• Lernfelder zur Konfliktbearbeitung und zum Beziehungsaufbau angeboten werden
• durch ein differenziertes Angebot von pädagogischen und sportlichen Aktivitäten eine sinnvolle Freizeitgestaltung zur Verfügung gestellt werden
• Möglichkeiten angeboten werden sich zu entspannen und Ängste abzubauen
• gelernt werden die eigenen Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken
• ermöglicht werden Erfahrungen mit den Bedürfnisse und Interessen anderer wie auch mit Grenzen und Regeln zu machen

Im Rahmen der Einzelbetreuung sollen die Kinder durch die zur Verfügung gestellte erwachsene Bezugsperson lernen Vertrauen zu fassen, um eine gute Bindung aufbauen zu können. Auf dem Hintergrund von positiven Beziehungserfahrungen, die naturgemäß nicht in kurzer Zeit sich herstellen lassen, kann eine Stabilisierung des Kindes stattfinden, sofern die Eltern auch bereit sind mitzuarbeiten. In wert-schätzenden, an den Ressourcen der Eltern orientierten Gesprächen und im Elterntraining wird versucht deren Beziehung zum Kind zu verbessern. Eltern sollen lernen die Bedürfnisse ihres Kindes besser zu verstehen, konstruktiver Grenzen zu setzen, um die persönliche und familiäre Kommunikation zu verbessern.

Im Einzelfall wird auch zusätzlich begleitende sozialpädagogische Familienhilfe angeboten.

Das Kernangebot stellt die Einzelbetreuung dar, mit der versucht wird ein Korrektiv für die meist vorliegende Bindungsstörung des Kindes anzubieten. Die wertschätzende Betreuungsbeziehung mit immer der gleichen Bezugsperson soll Vertrauen auf- und Ängste abbauen helfen. Durch konstruktives Feedback an das Kind über dessen Verhalten in der Betreuungsbeziehung soll die Wahrnehmungs-, Konflikt- und Beziehungsfähigkeit des Kindes angeregt werden.

Traumapädagogisches und entwicklungspsychologisches Wissen kombiniert mit weiteren Methoden aus der Heilpädagogik, dem Systemischen Arbeiten und der Montessoripädagogik fließen in die pädagogisch-therapeutische Arbeit der OASE mit ein.