Das Diasporahaus präsentiert sich beim „Reformationsfestival"

Schüler luden zu Schachpartien ein. Ausgestellt waren auf dem Schlossplatz auch die im Diasporahaus gestalteten „Türen der Gerechtigkeit“

Kürzlich feierte die Evangelische Landeskirche Württemberg 500 Jahre Reformation mit einem zweitägigen Festival auf dem Schlossplatz in der Landeshauptstadt Stuttgart. Unter dem Titel „Das Festival…Da ist Freiheit“ ging es am Samstag um das Erleben von Diakonie und am Sonntag um die Vielfalt der evangelischen Jugendarbeit. Viele tausend Besucher an beiden Tagen. Die beiden Bischöfe Dr. Gebhard Fürst aus Rottenburg und Dr. Frank Otfried July Stuttgart feierten den ökumenischen Festgottesdienst und Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßte die Festivalgemeinde. Schon vor Monaten hatte das Evangelische Schulwerk Württemberg das Schachteam des Diasporahauses zu dieser Großveranstaltung im Jahr des Reformationsjubiläums eingeladen. Es hat uns sehr gefreut, dass bei der großen Anzahl von Mitgliedsschulen die Wahl auf das erfolgreiche Schachteam unseres Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums emotionale und soziale Entwicklung gefallen ist. Gerne haben wir zugesagt, auf den Aktionsflächen des Schlossplatzes ein Schachspielangebot zu machen und die Festivalbesucher dazu einzuladen. Im Schachdress und voll bepackt mit Schachbrettern, Schachfiguren und Informationsmaterial über unser Schachteam machten wir uns mit der Bahn auf den Weg nach Stuttgart. Dabei waren die Schüler Neven Schäfer, Nico und Tobias Albrecht, begleitet von Schachleiter Karlheinz Harrer und dem ehemaligen Schulleiter Horst Rein. Mit Mühe fanden wir einen Stehplatz im völlig mit Volksfestbesuchern überfüllten Zug. Freundliche junge Menschen teilten mit unseren Schülern die knappen Plätze. Beeindruckend das volkstümliche Outfit und die ausgelassene Stimmung. Zu Fuß ging es dann in Stuttgart vom Bahnhof zum Schlossplatz. Die Schüler staunten über den riesigen Platz und die zentrale Bühne auf der gerade Soundchecks der Bands und Chöre stattfanden. Schnell hatten wir unseren Standplatz gefunden und konnten unsere Schachaktion und unsere Informationswände vorbereiten. Und dann ging es auch schon los. Den ganzen Nachmittag waren viele Besucher auf dem Platz unterwegs, entdeckten unser Schachangebot, ließen sich einladen und nahmen Platz für eine Partie. Dabei überlebten wir schöne Begegnungen und nette Gespräche mit ganz verschiedenen Menschen. Kinder und Jugendliche kamen zu uns, Menschen aus anderen Ländern, behinderte Menschen im Rollstuhl, ältere Menschen und ganze Familien. Besonders gefreut haben wir uns auch über den Besuch von Herrn Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorsitzender des Diakonischen Werkes Württemberg und seiner Stellvertreterin Frau Eva-Maria Armbruster an unserem Stand und über den Besuch der beiden Vorstände des Diasporahaus Bietenhausen Herr André Guzzardo und Herr Wilhelm Hailfinger, die mit ihren Familien auch zum Reformationsfestival gekommen waren.

Mitten auf dem Schlossplatz standen aber auch die im Diasporahaus Bietenhausen entstandenen Türen der Gerechtigkeit. Schon seit Monaten wurde in den Wohngruppen, Tagesgruppen, Klassen und Diensten an den Türen gearbeitet. Die Diakonie hatte bundesweit zu einer Kampagne unter dem Motto „Türen öffnen Gerechtigkeit leben“ aufgerufen. Es sollten Türen gestaltet werden, die das Engagement der Diakonie für Gerechtigkeit zum Ausdruck bringen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene unserer Einrichtung haben ihre Gedanken zur Gerechtigkeit in der Gestaltung der Türen zum Ausdruck gebracht und konnten sie jetzt mit Stolz auf dem Schlossplatz der Landeshauptstadt betrachten. Viele unserer Wohn- und Tagesgruppen aus Hechingen, Balingen, Albstadt und Meßstetten hatten sich auf den Weg gemacht und ihrer Türen in Stuttgart bewundert. Das war einmalig. Auf dem Schlossplatz konnte man immer wieder Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitern aus dem Diasporahaus begegnen. Alle waren dabei bei 500 Jahre Reformation und kehrten mit eindrücklichen Erlebnissen nach Hause zurück.