Der Schachmacht der Tübinger Schulen getrotzt

Grundschule des Diasporahauses erreicht zweiten Platz bei den Schulamtsmeisterschaften.

Zum ersten Mal nahm ein Grundschulteam des Diasporahauses Bietenhausen an den Schulamtsmeisterschaften der Schulämter Balingen/Reutlingen teil. Schachleiter Karlheinz Harrer und Klassenlehrerin Sonja Schäberle fuhren mit den Schachspielern Neven Schäfer, Sebastian Staudinger, David Ratz und Ina Grünheid zu ihrem ersten großen Schachereignis nach Bad Urach. Dort suchten und fanden 15 Grundschulteams, die meisten davon aus Tübingen und Umgebung, die beste Schachmannschaft des Schulbezirkes.

Das Turnier begann sehr gut für das Bietenhäuser Team. Sie schlugen die Grundschule aus Münsingen mit 3:1 Brettpunkten. Mit viel neuem Selbstvertrauen ausgestattet, gewannen sie auch ihr zweites Spiel gegen die Französische Schule in Tübingen souverän mit 4:0 Brettpunkten. Im dritten Spiel musste das tolle Team aber ihre Grenzen erkennen und sie verloren gegen den späteren, klaren Gesamtsieger, der Grundschule „Innenstadt Tübingen 1“, mit 0:4. Aber kurze Zeit später war die Niederlage schon vergessen, denn sie besiegten die zweite Mannschaft der „GS Innenstadt“ ebenfalls mit 4:0 Brettpunkten.

Als der Computer vor der fünften und damit letzten Runde den Tabellenstand errechnete, schien eine große Sensation für die Bietenhäuser Schachspieler möglich. Sie lagen überraschend auf dem zweiten Platz der aktuellen Schachtabelle. So kam es in der letzten Runde zum entscheidenden Spiel um den wichtigen zweiten Platz zwischen der Waldorfschule Tübingen und dem Diasporahaus. Denn nur die beiden besten Schulen qualifizieren sich für die Württembergischen Meisterschaften. Die Nervosität der zehnjährigen Schachspieler des Diasporahauses war vor dem letzten Spiel enorm. Ihre Betreuer versuchten sie zu beruhigen und den Druck wegzunehmen. Denn die bisherige Bilanz, mit drei Siegen und nur einer Niederlage, war viel besser als erwartet. Aber auch im letzten Spiel behielten die vier Diasporacracks die Nerven und gewannen dieses „Finale“ überraschend mit 4:0 Brettpunkten. Damit behauptete das Team den zweiten Tabellenplatz und qualifizierte sich damit für die Württembergischen Meisterschaften. Der Jubel der Spieler war fast grenzenlos, hatten sie doch etwas erreicht, was einem kleinen Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung  niemand zugetraut hätte. Auch Schachlehrer Bräuning aus Tübingen gratulierte den jungen Bietenhäuser Schachspielern neidlos.

Viel, viel Lob und Anerkennung gab es auch von der Schulleitung des Diasporahauses. „Ihr setzt die Schachtradition unserer Schule erfolgreich fort“, so die Schulleiterin Marie-Louise Funk bei der feierlichen, internen Siegesfeier.

Karlheinz Harrer